(English version below)
Die Nacht
War noch wie ein schweres Tuch
Über die Schlafenden gespannt,
als ich mich heute morgen aufgemacht habe.
Hier und da
Hat die aufgehende Sonne
Schon Löcher in die dunkle Wolkendecke gerissen,
aber der Himmel war träge
und so hat es gedauert
bis der Tag licht wurde.
Fast schien mir,
als würden auch die Wellen
noch schlafen.
Ich wäre gern
In diesem Frieden
Bis zu Fähre geradelt.
Ich war gut in der Zeit,
habe noch überlegt,
unterwegs für einen Kaffee zu halten,
da wurde das Treten schwerer,
ich kam immer langsamer voran,
die Zeit wurde knapper
und dann
war bei jeder Kante
ein dumpfer Schlag
zu hören und zu spüren.
Kein Morgenfrieden mehr –
Ein platter Reifen,
ausgerechnet auf dem Weg zur Fähre.
Blick aufs Handy: noch 10km,
einige Hügel vor mir,
Check in bei der Fähre in 30min.
Also:
Reifen notdürftig aufgepumpt
Und weitergestrampelt.
Ich hatte nicht die Nerven und nicht die Zeit,
jetzt ein Loch zu suchen
oder einen Schlauch zu tauschen.
Mit Ach und Krach
Bei der Fähre angekommen,
die letzten Kilometer
auf der Felge gefahren,
ich reihe mich bei der Passkontrolle ein.
Zwei andere Fahrradfahrer kommen dazu,
Alle sind interessiert,
was das denn für ein komisches deutsches Ventil ist
und schneller als bei der Formel 1 im Boxenstopp
ist der Schlauch gewechselt
und im Handumdrehen
ist mein Rad wieder fahrbereit.
viel Kaffee und endlich ein Frühstück,
aus dem Fenster aufs Meer gucken,
draußen vom Wind durchpusten lassen,
In Dieppe bin ich so damit beschäftigt,
wieder auf der rechten Seite zu fahren,
dass ich erstmal den falschen Berg hochfahre.
Eigentlich will ich mir die Stadt angucken,
aber alles ist laut und voll und hektisch
und ich denke mir:
Genug Abenteuer für heute.
Zelt, Telefonieren,
waschen, Abendessen, Ruhe.
So endet der Tag,
wie er begonnen hat: Friedlich
und wird schließlich zur wolkigen Nacht,
die wie ein schweres, schützendes Tuch
Über die Schlafenden gespannt ist.
**********
Was still like a heavy blanket
Here and there
The rising sun
Already tore holes in the dark cloud cover,
but the sky was sluggish
and so it took a while
until the day became light.
It almost seemed
as if the waves
were still asleep.
I was well on time,
I thought about stopping for coffee..,
but
then the pedalling got harder,
I was going slower and slower,
time was running out.
and then
at every edge
a dull thud
could be heard and felt.
No more morning peace -
A flat tyre,
on the way to the ferry.
I checked my phone: 10km to go,
some hills ahead of me,
Check in at the ferry in 30 minutes.
Just in time I
Arrived at the ferry,
I rode the last few kilometres
on the rim.
the dock worker says:
Drive or don't come,
"It's too dangerous for pedestrians between cars."
There a caravan driver gets out and says:
I have everything with me
and I used to cycle
Two other cyclists join him,
And again I think
how great and helpful
people can be.
Then: ferry,
lots of coffee and finally breakfast,
looking out the window at the sea,
let the wind blow through my hair outside,
Arriving in France.
Actually, I want to have a look at the town,
but everything is noisy and crowded and hectic.
and I think to myself:
Enough adventure for today.
And so the day ends,
as it began: Peacefull
and it finally turns into a cloudy night,
that lays like a heavy, protective blanket
over those who sleep.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen